Unsere Geschichte 
Wie der Heimatverein entstand und wer war Louis Stüve
 
Der Heimatverein Recke wurde 1922 von dem Recker Heimatforscher Louis Stüve (1858 – 1935) in der  Bergbau- und Töddengemeinde Recke gegründet.  Der Heimatverein Recke gehört dem Kreisheimatbund Steinfurt an.
  Louis Stüve, auf einem Bauernhof in der Recker Bauernschaft Espel geboren und aufgewachsen, erlernte auf den Spuren der Tödden  den Beruf des Kaufmanns in dem von zwei Brüdern geführten Textilhaus in  Lübeck. Während seiner beruflichen Tätigkeit widmete er sich der  Erforschung der Geheimsprache der Tödden. 1923 veröffentlichte Louis  Stüve in dem Recker Verlag Josef Vorberg den Band „Die Töddensprache  genannt Bargunsch oder Humpisch“..  
 
Die Tödden waren Wanderkaufleute überwiegend aus den Gemeinden Hopsten, Recke und Mettingen im Tecklenburger Land, die im 18. Jahrhundert ihre Waren vorwiegend in den Niederlanden, den nordischen und baltischen Ländern anboten. Der Wahlspruch der Tödden lautete: "Mien Feld is de Welt, buten und binnen, wagen un winnen".  Sie unterhielten sich in einer Geheimsprache, die für die damaligen  Händler und Kaufleute gewissermaßen ein Bedürfnis war: Eine  Gewerbefreiheit gab es noch nicht, und so suchten sich die Betreffenden  in Gefahr in dieser Sprache gegenseitig zu warnen. 
 
Sehr eng  arbeitete Louis Stüve mit dem Freiburger Sprachwissenschaftlicher Prof.  Kluge zusammen, der ihn 1900 auf seiner Reise in das Töddenland, dem  nördlichen Tecklenburger Land, in Recke besuchte. Prof. Kluge  übernahm die Töddensprache in das von ihm herausgegebene Etymologische  Lexikon der deutschen Sprache, heute noch in Fortführung das  Standartwerk der Sprachwissenschaft. Der rege und informative  Schriftwechsel zwischen Prof. Kluge und Stüve konnte gesichert werden.
  
Bei verschiedenen Anlässen wird der Recker Töddenkorb, gefüllt mit  Lebensmitteln, die die Tödden aus der Heimat auf ihren Wandergängen  mitnahmen. In der Töddensprache gehörten dazu: pen – Brot, schmurse –  Butter, krewes – Fleisch, tridel – Wurst, hamm – Schinken und kucksels -  Eier. Gefehlt haben sicherlich nicht funksen und klarros – Schnaps und  Bier, robbert – Tabak sowie glimmerts – Zigarren.
   
Der Heimatverein Recke hat es sich zum Aufgabe gesetzt, Leben und  Werke des Recker Heimatforschers Louis Stüve anl. seines 150.  Geburtstages im Jahre 2008 zu würdigen. Im Rahmen des Recker Heimatabends am 20. Oktober 2007 hat der Heimatverein die Broschüre
 
"Louis Stüve 1858 – 1935 Dokumentation zum 150. Geburtstag des Heimatforschers aus Recke – Espel"
 
vorgestellt.