Das Recker Moor
 
 © Text u. Fotos: Felix Büscher
  
Das Recker Moor gewinnt immer mehr an  Bedeutung und ist bei vielen Naturfreunden bundesweit sehr beliebt.  Einst gehörte das Recker Moor zum großen Vinter Moor, dass damals eine  Größe von ca. 5.000 Hektar umfasste und vor rund 6000 Jahren entstand.  Heute ist die eigentliche Moorfläche im Naturschutzgebiet nur noch 150  Hektar groß - gerade so viel, dass die typische Fauna und Flora eines  Moores hier weiter existieren kann. Drum herum liegen viele  Feuchtwiesen. Die Fläche des gesamten Schutzgebietes "Recker Moor"  beträgt 371 Hektar und zählt heute zu den bedeutendsten Feuchtgebieten  in Nordrhein Westfalen. Es grenzt an das Naturschutzgebiet Mettinger  Moor und im weiteren Verlauf an die Düsterdieker Niederung. 
  

 
  Dank eines engagierten Naturschutzes werden die Lebensbedingungen für  Tiere und Pflanzen, die an diesem Lebensraum angepasst sind, ständig  verbessert. Mit dem Schließen der Entwässerungsgräben und dem Entbirken  weiter Flächen, wurde eine Wiedervernässung der Hochmoorfläche erreicht.  Viel Engagement seitens der "Biologischen Station Kreis Steinfurt"  zielt außerdem darauf ab, die Bevölkerung für diese einzigartige Natur  vor der Haustür noch mehr zu sensibilisieren. So wurden in den letzten  Jahren ein zusätzlicher großer Aussichtsturm in der Nähe eines neu  angelegten Parkplatzes errichtet und Infotafeln aufgestellt. Desweiteren  werden jährlich Exkursionen durch das Moor angeboten. Auf der geführten  zweistündigen Tour erfahren die Teilnehmer viel über die Entstehung und  den nachhaltigen Naturschutz des Recker Moores.
 

 
 Ein kleiner  Rundwanderweg führt durch das Moorgebiet, vorbei an den Brutplätzen von  Uferschnepfen, Bekassinen und Brachvögel. Im Recker Moor lebt übrigens  der mit 35 Jahren älteste Brachvogel der Welt! Im Frühjahr treffen viele  Durchzügler im Recker Moor ein. Am spektakulärsten sind die Kraniche,  die das Recker Moor als Schlafplatz anfliegen. Kanadagänse, Nilgänse,  Silberreiher, Löffel-, Krick- und die vom Aussterben bedrohte Knäkente  sind hier neben vielen anderen Vogelarten ebenfalls zu Hause. Wer Glück  hat wird im Sommer ein Blaukehlchen oder auch einmal den kleinen  Steinkauz zusehen bekommen. Früh morgens kann man im Moor die ganze  Vielfalt der Natur besonders intensiv erleben. Neben vielen Hasen und  Fasanen sind regelmäßig Rehe zu beobachten. Auch die Insekten- und  Amphibienwelt ist vielseitig. Schlingnattern jagen Eidechsen und  Moorfrösche und seltene Libellenarten nutzen die wenigen Wasserflächen  zur Eiablage. Torfmoose und der Sonnentau sind unteranderem typische  Pflanzenarten die hier wachsen und sich den ausgeprägten  Lebensbedingungen besonders angepasst haben. Aber auch die Rosmarinheide  und die Moosbeere findet man im Recker Moor und ab Mai blüht auf weiten  Flächen das Wollgras.
 
  

 
 Die Zerstörung des von der Natur über  Jahrtausende geschaffenen Lebensraumes kann zwar nicht rückgängig  gemacht werden, doch im Einklang mit der Landwirtschaft und den  Naturschutzverbänden sind schon bis heute deutliche Fortschritte  erreicht worden. Bleibt zu hoffen, dass weiterhin finanzielle Mittel zur  Erhaltung eines so schützenwerten Refugiums zur Verfügung gestellt  werden können, damit die bedrohte Tier- und Pflanzenwelt im Recker Moor  vor unachtsamen Eingriff geschützt wird.   Genießen Sie diese  faszinierende Moorlandschaft im nördlichen Münsterland. Ein Besuch lohnt  sich.
 
 
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